In der heutigen Unternehmenslandschaft hat sich das Talent Management als entscheidender Schlüsselfaktor für langfristigen Geschäftserfolg herausgestellt. Die Kunst des Talent Managements umfasst eine breite Palette von Strategien, Praktiken und Prozessen, die darauf abzielen, nicht nur qualifizierte Mitarbeitende – sogenannte «skilled workers» – zu finden, sondern sie auch langfristig zu binden und weiterzuentwickeln. Dabei spielt die Identifizierung von individuellen Fähigkeiten, das Schaffen einer positiven Arbeitskultur und die gezielte Förderung des Mitarbeiterengagements eine zentrale Rolle. In diesem Artikel erläutern wir die wichtigsten Aspekte des Talent Managements und zeigen auf, welche Schlüsselkomponenten erforderlich sind, um die besten Mitarbeitenden nicht nur zu rekrutieren, sondern auch langfristig zu motivieren und an das Unternehmen zu binden.

Was ist Talent Management: Nur ein Schlagwort oder steckt mehr dahinter?

Talent Management klingt sehr vielversprechend, doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff? Geht es lediglich um einen Hype oder steckt tatsächlich eine nachhaltige und bedeutsame Strategie dahinter? Laut Heyse & Ortmann (2008) versteht man unter Talent Management die Gesamtheit von personalpolitischen Massnahmen, die in einem Unternehmen zu einer langfristigen Sicherstellung der Besetzung von wichtigen Rollen und Funktionen führen. Das Talent Management unterscheidet sich vom Human Ressource Management, indem es sich auf rare Zielgruppen richtet, die für den Unternehmenserfolg besonders wichtig sind. Es umfasst die Identifikation und Förderung von Fähigkeiten, auch bekannt als Talente.

Was ist ein Talent?

Ein Talent – im Kontext des Talent Managements – bezieht sich auf individuelle Fähigkeiten, Begabungen und Potenziale von Mitarbeitenden, die einen signifikanten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten können. Diese Talente können sowohl angeborene Fertigkeiten als auch erworbenes Fachwissen umfassen und sind entscheidend für die Entwicklung, Motivation und Bindung von Mitarbeitenden.

Manchmal wird auch über «skilled» und «unskilled worker» gesprochen. Der Unterschied zwischen «skilled» (mit entsprechender Ausbildung) und «unskilled workers» (ohne entsprechende Ausbildung) bezieht sich auf die individuellen Fähigkeiten, die für die erfolgreiche Ausführung bestimmter Aufgaben oder Berufe erforderlich sind. Im Vergleich zu «unskilled workers», verfügen «skilled workers» über die nötigen Fachkenntnisse oder Berufserfahrungen, um diese Aufgaben erfolgreich durchzuführen.

Bild mit 3 Kreisen, in denen unterschiedliche Personen zu sehen sind

Wie Talent Management den Unternehmenserfolg beeinflusst

Eine gezielte und strategische Herangehensweise im Talent Management ermöglicht den Aufbau einer positiven Unternehmenskultur und steigert somit die Unternehmensinnovation. Durch eine kluge Auswahl und gezielte Förderung von Talenten entsteht eine gute Arbeitskultur, in der Zusammenarbeit und Austausch gefördert wird. Diese positive Atmosphäre stärkt die Mitarbeiterbindung und reduziert die Fluktuation. Sie fördert Kreativität und ermutigt die Mitarbeiter, neue Ideen einzubringen und etablierte Prozesse zu hinterfragen. Dies ermöglicht es Ihrem Unternehmen, flexibel auf Veränderungen im Markt zu reagieren und dadurch Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Für ein erfolgreiches Talent Management ist eine gut durchdachte Strategie notwendig, welche in den nächsten Abschnitten genau erläutert wird.


Talent Management-Strategie: Der Weg zur optimalen Nutzung von Talenten

Die Talent Management-Strategie ist der übergeordnete Plan eines Unternehmens, um die besten Talente zu gewinnen und sie danach in ihrer Entwicklung zu fördern, um eine langfristige Bindung zu gewährleisten. Diese umfassende Strategie beinhaltet die präzise Definition konkreter Ziele, Wertvorstellungen und nötiger Schritte, um diese Ziele zu erreichen. Die Strategie definiert, auf welche Weise das Talent Management in die Gesamtvision des Unternehmens eingebunden wird.

Ziele und Wertvorstellungen festlegen

Talente können dann optimal genutzt werden, wenn sie die Ziele des Unternehmens verfolgen und die Werte des Unternehmens vertreten. Daher ist es wichtig, als Unternehmen klare Ziele und Wertvorstellungen zu definieren, die als Leitfaden für die individuelle und kollektive Arbeit der Talente dienen. Dies fördert die Effizienz und Effektivität ihrer Beiträge und trägt zu einer positiven Unternehmenskultur bei, in der alle Mitarbeitenden ihre Fähigkeiten zum Wohl des Unternehmens einsetzen. Ein Beispiel hierfür ist ein innovatives Technologieunternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, nachhaltige Lösungen für Energieeffizienz zu entwickeln. Das Unternehmen legt grossen Wert auf Umweltfreundlichkeit, soziale Verantwortung und technologischen Fortschritt. Folglich ist es wichtig, dass auch die beschäftigten Talente diese Ziele und Wertvorstellungen vertreten – und dies beginnt bereits im Anstellungsprozess. Neue Mitarbeitende sollten folglich nicht nur über die erforderlichen Qualifikationen verfügen, sondern auch die Werte und Überzeugungen des Unternehmens teilen. Dies ist natürlich für bestehende Mitarbeitenden genauso wichtig. Um diese zu verinnerlichen und damit zu festigen, sollte mittels interner Kommunikation kontinuierlich darüber informiert werden.


Gestaltung des Talent Managements: Ein Einblick in den Prozess

Talent Management-Prozesse sind wie eine gut organisierte Abfolge von Schritten, die Unternehmen dabei helfen, ihre Talentstrategie in die Tat umzusetzen. Diese Prozesse decken verschiedene Bereiche ab, darunter die Identifikation von Bedarf, das Anziehen von Talenten, ihre reibungslose Integration in das Unternehmen, die Förderung ihrer Fähigkeiten, Leistungsüberprüfungen, die Vorbereitung möglicher Nachfolger und die Schaffung einer attraktiven Arbeitsumgebung, um die Talente langfristig zu binden. In den folgenden Abschnitten erklären wir detailliert, wie dieser Prozess Schritt für Schritt umgesetzt werden kann.

Talentplanung: Identifikation von Bedarf, strategische Planung und Zielsetzung

Im ersten Schritt des Talent Management-Prozesses ist es wichtig, dass Unternehmen sorgfältig analysieren, welche spezifischen Qualifikationen und Kompetenzen in zukünftigen Positionen benötigt werden. Ein Unternehmen im Gesundheitswesen könnte beispielsweise bei der internen Analyse feststellen, dass für die zukünftige Entwicklung verstärkte Fachkenntnisse im Bereich medizinische Bildverarbeitung und mehr Pflegepersonal erforderlich sind. In der Folge wird es für das Unternehmen essenziell, die zukünftigen Anforderungen an das Talentmanagement zu konzipieren und zu definieren. Speziell im Gesundheitswesen gewinnt die präzise Formulierung dieser Anforderungen an Bedeutung. Die Talentplanung, beziehungsweise die Zielsetzung, auch als „Goal Setting“ bezeichnet, stellt sicher, dass klare Ziele und Richtlinien für die Talente definiert werden.

Sourcing & Talent Acquisition: die besten Talente finden und gewinnen

Nachdem die Identifikation, die Planung und die Zielsetzung klar definiert wurden, liegt der Fokus nun darauf, die besten Talente aufzuspüren und von sich zu überzeugen. Hierbei bieten sich unterschiedliche Ansätze der Talentsuche und Rekrutierung an. Traditionell werden offene Positionen über Stellenanzeigen in Zeitungen oder Online-Jobbörsen beworben, wobei Bewerber die Möglichkeit haben, sich direkt zu bewerben. Zudem können Personaldienstleister und Agenturen als Vermittler zwischen Unternehmen und Kandidaten dienen, indem sie eine Vorauswahl treffen und geeignete Bewerber präsentieren. Die Nutzung von sozialen Medien, insbesondere Plattformen wie LinkedIn, ermöglicht es Unternehmen, direkt mit Fachleuten in Kontakt zu treten und Beziehungen aufzubauen. Karrieremessen schaffen eine Plattform für direkte Interaktion zwischen Unternehmen und Kandidaten. Ebenso können Unternehmen Talentpools aufbauen, um potenzielle Kandidaten für zukünftige Gelegenheiten zu identifizieren.

Bild mit 3 Kreisen, bei dem der Teile des Rekrutierungsprozess dargestellt werden

Rekrutierung & Selektion: Auf dem Weg zur optimalen Unternehmensstärkung

Eine effektive Rekrutierung und Selektion baut auf den vorherigen Prozessschritten auf und bildet das Fundament für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung. Bei der Rekrutierung und Selektion von Talenten steht im Mittelpunkt, Kandidaten mit den optimalen Fähigkeiten und Qualifikationen für eine spezifische Position zu identifizieren. Die Rekrutierung soll weder zu kurz noch zu lange dauern. Zu kurze Auswahlverfahren bringen die Gefahr mit sich, dass die neuen Mitarbeitenden nicht optimal für die Position geeignet sind. Zu lange Auswahlverfahren können potenzielle Talente abschrecken, denn sie könnten sich in der Zwischenzeit für andere Gelegenheiten entscheiden. Zudem besteht die Möglichkeit, dass ein zu intensiver Auswahlprozess die Geschwindigkeit des Anstellungsprozesses beeinträchtigt. Diese Gefahr unterstreicht die Bedeutung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einer gründlichen Selektion und einer effizienten Anstellung. Zudem ist es beim Prozess der Rekrutierung und der Selektion wichtig potenzielle Mitarbeitende vor der eigentlichen Anstellung näher kennenzulernen.

Onboarding & Integration: Der Schlüssel der optimalen Einführung

Während des Onboardings können neue Mitarbeitende dank einem entsprechenden Einführungsplan, der Schulungen, Teamvorstellungen und praktische Aufgaben beinhaltet schnell produktiv werden und sich in das Team integrieren. Ein guter Start ist für neue Mitarbeitende und das Unternehmen gleichermassen wichtig. Um Mitarbeitende früh zu binden, sollte mit dem Onboarding ein passendes Konzept entwickelt werden. Ein optimaler Onboarding-Prozess fängt üblicherweise mit der Einführung an. Die Einführungsphase beginnt mit der Vertragsunterschrift und endet nach der Probezeit. Im Onboarding geht es darum, neue Mitarbeitende strukturiert mit ihren Aufgaben sowie gängigen Prozessen vertraut zu machen, ihnen die Unternehmenskultur näher zu bringen und sie anderen Mitarbeitenden vertraut zu machen.

Performance Messung: Analyse & Auswertung

Nachdem Mitarbeitende den erfolgreichen Rekrutierungs- und Onboarding-Prozess durchlaufen haben und bereits über einen längeren Zeitraum im Unternehmen integriert sind, tritt die Phase der Performance-Messung ein. Eine präzise Analyse und Bewertung der Leistung ist von zentraler Bedeutung, um wertvolle Erkenntnisse über die Effektivität von Prozessen und Mitarbeitenden zu gewinnen. Durch eine gründliche Leistungsmessung können gegebenenfalls Massnahmen ergriffen werden, die Stärken hervorheben und Entwicklungsbereiche identifizieren. Dies gelingt zum Beispiel durch Selbsteinschätzungen, oder auch Gesprächen mit Vorgesetzten. Zudem können sogenannte interne Key Performance Indicators (KPIs) die Verkaufszahlen, den Service, die Kenntnisse oder Ziele hervorheben. Sie zeigen auf, ob Ziele erreicht wurden, oder welche Massnahmen ergriffen werden müssen, um Ziele zu erreichen.

Methoden & Talententwicklung: Effektive Ansätze

Die Implementierung effektiver Methoden und die gezielte Förderung von Talenten sind grundlegend für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Durch gezielte Schulungen, Weiterbildungen und Mentoring-Programme erhalten Mitarbeitende die Möglichkeit, von erfahreneren Kollegen und Kolleginnen oder Führungskräften zu lernen, wertvolle Einblicke in ihre jeweiligen Fachbereiche zu gewinnen und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten zu erkunden. Zum Beispiel durch ein Mentoring entsteht ein direkter Austausch von Wissen, bei dem Talente bewährte Praktiken erlernen und sich langfristig weiterentwickeln können. Ein Mentor erklärt die Arbeitsweise einem Mentee, begründet die Handlungen und gibt dem Mentee Tipps zu den eigenen Aufgaben. Somit können gute Arbeitsweisen innerhalb des Unternehmens langfristig weitergeführt werden.

Grafische Darstellung der einzelnen Schritte im Talent Management.

Herausforderungen im Talent Management

Obwohl CEOs und Führungskräfte die Bedeutung des Talent Managements betonen, gibt es mehrere Herausforderungen zu beachten. Zum Teil leiden bestimmte Branchen und Regionen unter Fachkräftemangel, was die Identifizierung passender Talente erschwert. Zudem benötigen eine gezielte Förderung und Entwicklung von Talenten Zeit und Ressourcen, die jedoch oft begrenzt sind. Die Etablierung einer positiven und vielfältigen Unternehmenskultur stellt ebenfalls eine bedeutende Herausforderung dar, die oft einen längeren Zeithorizont erfordert. Um dies zu erreichen, ist eine klare Kommunikation von Unternehmenszielen und Marktbedingungen von grosser Wichtigkeit. Dadurch können die Mitarbeitenden befähigt werden, Unternehmensstrategien flexibel umzusetzen, um auf wechselnde Anforderungen reagieren zu können. Angesichts dieser Herausforderungen ist es umso bedeutender, die Talent Management Strategie zu berücksichtigen.


Die Zukunft von Talent Management: Was es braucht, damit es funktioniert

In einem dynamischen Geschäftsumfeld ist es wichtig, sicherzustellen, dass das Talent Management effizient funktioniert. Hierbei gilt es, sicherzustellen, dass die wertvollsten Ressourcen Ihres Unternehmens – Ihre Talente – optimal identifiziert, entwickelt und eingesetzt werden. Die vielversprechende Zukunft des Talent Managements liegt in der Fähigkeit, sich kontinuierlich den neuen technologischen Entwicklungen, den sich verändernden Marktbedingungen und den sich wandelnden Arbeitsweisen anzupassen. Die Agilität, mit der ein Unternehmen sein Talent Management neu erfinden kann, wird einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie gut es für kommende Herausforderungen gerüstet ist und wie erfolgreich es in der Lage sein wird, sich Veränderungen flexibel anzupassen. Die Zukunftsaussichten des Talent Managements liegen in der ständigen Anpassung an neue Technologien, Marktbedingungen und Arbeitsweisen.

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