Eine Umfrage vom März 2023 unter mehr als 300 deutschsprachigen Arbeitnehmenden aus dem Gesundheitswesen zeigt, dass der Wunsch nach mehr Flexibilität und Selbstbestimmung nach wie vor ein wesentliches Bedürfnis der Branche bleibt. Um den Fachkräftemangel in der Pflege und Betreuung zu bekämpfen, sollten Arbeitgebende auf die Forderungen der Arbeitnehmenden eingehen und diese in die Praxis umsetzen. So können Spitäler, Heime und Spitexorganisationen bei der Bewältigung der Personalnot grosse Fortschritte machen.


Arbeitskräfte fordern weiterhin mehr Flexibilität im Gesundheitswesen.

Wie auch in vielen andere Branchen der Schweiz, ist der Fachkräftemangel in der Pflege und Betreuung spürbar. Laut dem nationalen Versorgungsbericht werden in der Schweiz bis 2029 insgesamt rund 36’500 Pflege- und Betreuungspersonen zusätzlich benötigt.

Unsere jüngste Umfrage unter Arbeitnehmenden, die über unsere Plattform arbeiten, liefert wichtige Einblicke über die Präferenzen und Anliegen bezüglich des Arbeitspensums von Fachkräften im Gesundheitswesen. Die Resultate der Studie ermöglichen ein besseres Verständnis der Bedürfnisse des Pflege- und Betreuungspersonals und zeigen einen starken Wunsch nach flexiblen Arbeitsregelungen in einer Branche, die nicht unbedingt für flexible Arbeitsverhältnisse bekannt ist. Des Weiteren gewährt die Umfrage Einsicht in verschiedene Faktoren, die die Entscheidung der Fachkräfte für Teilzeitarbeit beeinflussen.


80% der Befragten wünschen sich mindestens teilweise flexibel zu arbeiten.

Fachkräfte im Gesundheitswesen wollen flexibel und möglichst selbstbestimmt arbeiten. Die Umfrage zeigt, dass 36.4% der Befragten sich wünschen, ihr Arbeitspensum völlig flexibel zu gestallten. Darüber hinaus gaben 28.6% an, dass sie eine regelmässige Teilzeitbeschäftigung wünschen. 19.5% bevorzugen eine Vollzeitbeschäftigung und 15.6% wünschen sich eine gelegentliche Arbeit, d. h. weniger als dreimal pro Monat.

Das Balkendiagramm zeigt, dass 36.5% der befragten Personen aus dem Pflegebereich völlig flexibel arbeiten möchten.

Die Wünsche der Fachkräfte sind nichts neues.

Die Resultate der jüngsten Coople Studie unterstreichen einen stark verankerten Trend: Eine im Jahr 2022 durchgeführte Umfrage ergab bereits, dass 95.2% der Befragten zahlreiche Vorteile einer flexiblen Arbeit im Gesundheitswesen sehen. Als wichtigsten Vorteil nannten 76.4% der Teilnehmenden die Möglichkeit, die Arbeitszeiten frei zu gestalten. Darüber hinaus nannten 63.1% die Möglichkeit, durch flexible Arbeit ein zusätzliches Einkommen zu erzielen. Als weitere Vorteile wurden etwa eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, mehr Zeit für Aus- und Weiterbildung und eine bessere Work-Life-Balance, hervorgehoben.

Das Balkendiagramm zeigt, dass 95.2% der Befragten zahlreiche Vorteile von flexibler Arbeit im Gesundheitswesen sehen
Auf die Frage nach der Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen hatte die Mehrheit der im Jahre 2022 Befragten (43.9%) eine neutrale Meinung, während 24.9% sich unzufrieden äusserten. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass die Arbeitsbedingungen in der Branche verbesserungswürdig sind.
Das Balkendiagramm zeigt, dass 95.2% der Befragten zahlreiche Vorteile von flexibler Arbeit im Gesundheitswesen sehen

Weniger Vollzeit. Mehr Flexibilität.

Flexible Arbeitsmodelle gewinnen auch im Bereich Pflege und Betreuung immer mehr an Beliebtheit. Woran liegt das und was gibt es an den Vollzeitmodellen auszusetzen?

Auf die Frage nach den Gründen gegen eine Vollzeitbeschäftigung wurde von 30% der Befragten der Lohn genannt. Das deutet darauf hin, dass attraktivere Lohnpakete Fachkräfte dazu bewegen könnten, eine Vollzeitstelle in Betracht zu ziehen. Für knapp 60% liegt das Problem bei den Arbeitszeiten oder der Arbeitsbelastung: 29.8% der Befragten haben Bedenken hinsichtlich der Arbeitszeiten und der Dauer der Arbeit geäussert, was die Bedeutung einer ausgewogenen Work-Life-Balance und Flexibilität unterstreicht. Erschöpfung aufgrund einer hohen Arbeitsbelastung war für 28% der Befragten ein Grund, nicht Vollzeit arbeiten zu wollen, was die Notwendigkeit eines gesunden, breit aufgestellten Personalkörpers zur Vermeidung von Burnouts unterstreicht.

Das Balkendiagramm zeigt, sowohl der Lohn wie auch Arbeitszeiten und Arbeitsbelastung die wichtigsten Gründe sind, weshalb flexible Arbeitnehmende nicht Vollzeit im Gesundheitswesen arbeiten.

Die Einführung flexibler Arbeitsmodelle trägt massgeblich zur Behebung des Fachkräftemangels in der Pflege bei.

Die Umfrageergebnisse unterstreichen die Bedürfnisse des Pflege- und Betreuungspersonals bei der Festlegung ihres bevorzugten Arbeitspensums. Um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten, müssen die Bedürfnisse in Bezug auf Lohn, Arbeitszeiten, Steuerung der Arbeitsbelastung, Flexibilität, Wertschätzung und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben berücksichtigt werden.

Eine Möglichkeit, dem bestehenden Fachkräftemangel in der Bereich Pflege und Betreuung entscheidend entgegenzuwirken, besteht darin, dass Spitäler, Heime und Spitexorganisationen den Wunsch der Beschäftigten nach Flexibilität und Selbstbestimmung aufgreifen und in der Praxis mit attraktiven Teilzeitmodellen umsetzen.

Damit das Gesundheitswesen zukunftssicher aufgestellt ist, muss das Personal gut und bedarfsorientiert arbeiten können. Ausreichend verfügbare, flexibel einsetzbare und zufriedene Mitarbeiter sind dafür entscheidend.

Um Pflege und Betreuung auch in Zukunft sicherstellen zu können, sind flexible Arbeitsangebote unverzichtbar – dies hat sich zuletzt beim Aufbau und Betrieb von Test- und Impfzentren während der Pandemie gezeigt.

Yves Schneuwly, Chief Commercial Officer von Coople, betont:

„Ein höheres Mass an Flexibilität kann dem Fachkräftemangel in bestimmten Bereichen des Gesundheitssektors entgegenwirken. Es ist wichtig, den Wert zu erkennen, den flexible Mitarbeiter für die Branche darstellen. Das Angebot flexibler Arbeitsmodelle kann auch dazu beitragen, Fachkräfte zu reaktivieren, die den Gesundheitssektor verlassen haben.“

Durch die Einführung flexibler Arbeitsmodelle und der Schaffung eines förderlichen Umfelds kann die Branche den Fachkräftemangel überwinden und ein nachhaltiges und effektives Gesundheitssystem sicherstellen. Als digitaler Personalverleih bietet Coople Arbeitnehmenden eine Flexibilität, die sie konventionell nicht finden. Das bewegt ausserdem viele qualifizierte Personen dazu, den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu wagen. Durch die Anerkennung des Wertes, den flexible Arbeitskräfte mit sich bringen, kann die Branche ein nachhaltiges und widerstandsfähiges System aufbauen.


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Ausweitung der Zusammenarbeit zwischen Coople und dem Spitex Verband Kanton Zürich.

Mit dieser erweiterten Partnerschaft wird Coople die Spitex mit innovativen Lösungen unterstützen, um den Fachkräftemangel im Gesundheits- und Pflegebereich zu überwinden.