Kommen wir einfach direkt zu den Fakten: 14’000 Jobs sind in der Pflege unterbesetzt. Mehr als 300 Pflegende schmeissen ihren Beruf jeden Monat hin. Wie kann denn aber die Betreuung pflegebedürftiger Menschen in der Schweiz überhaupt noch sichergestellt werden? Das Ziel muss sein, qualifiziertes Personal an der richtigen Stelle und zu jeder Zeit parat zu haben – damit alle offenen Dienste abgedeckt und Patientinnen und Patienten ausnahmslos gut betreut sind. Die Pflege ist ein 24-Stunden-Job. Und temporäre Mitarbeitende helfen, Lücken zu schliessen und die Kernteams zu entlasten. Das ist unbestritten. Doch die Rechnung muss aufgehen – sowohl für Organisationen wie auch für festangestellte Mitarbeitende – und zu guter Letzt auch für die Temporären in der Pflege.

Deshalb zeigen wir in diesem Blog wichtige Argumente auf, damit Temporärangestellte nicht wie kürzlich von SP-Nationalrätin Sarah Wyss als «gefährliche Entwicklung» abgestempelt werden. Räumen wir also mit den Vorurteilen auf:


Vorurteil 1: «Die Temporären in der Pflege erhöhen den Druck auf Festangestellte und belasten das bestehende Personal zusätzlich.»

Wenn temporäres Pflegepersonal Schichten frei wählen kann und Festangestellte nehmen müssen, was übrigbleibt, dann kann das natürlich zu unbefriedigenden Spannungssituationen führen.

Die Lösung ist relativ einfach: Das aktuelle System und die vorherrschenden Denkweisen müssen sich ändern. Als Beispiel lebt hier ein Unternehmen, das mehrere Seniorenzentren konzipiert und führt, einen spannenden Ansatz vor, der sich an das «Tetris-Spiel» anlehnt. Dienstpläne werden von den Mitarbeitenden eigenständig in Teams erstellt. Die Temporären füllen die Lücken, die sich ergeben. Also die verbleibenden Schichten, die zu ihren persönlichen sowie beruflichen Situationen und Zeitplänen passen.

Animierte Darstellung der Schliessung von Lücken in der Dienstplanung durch flexibles Personal von Coople.

So kann es vorkommen, dass Mütter Familien- und Betreuungsarbeiten nachkommen, aber gerne zwischendurch flexibel, am Abend oder Wochenende arbeiten möchten. Durch so ein Setup etwa kann das Segment der WiedereinsteigerInnen reaktiviert werden, das der Branche sonst verschlossen bleibt. Dasselbe bei jüngeren Arbeitnehmenden, die sich beispielsweise in der Aus- oder Weiterbildung befinden. Das Bedürfnis der Mitarbeitenden nach Selbstbestimmung wird befriedigt und passt wunderbar zu den Lebensumständen aller Beteiligten.

Ein innovativer Ansatz weg von einer starren Planung kombiniert mit einem selbstbestimmten Vorgehen führt zu einer Win-Win-Situation und mehr Zufriedenheit für alle. Dies funktioniert allerdings nur, wenn die Institutionen den Bedürfnissen des Personals offen begegnen und mehr Flexibilität anerkennen.


Vorurteil 2: «Temporäre in der Pflege haben im Vergleich zu Festangestellten ein schlechteres Bild über den Einsatzbetrieb und Patienten vor Ort.»

Der Einsatz temporäre Arbeitnehmender sollte keiner Feuerwehrübung gleichen. Unternehmen müssen sich überlegen, wie sie zusammen mit einem verlässlichen Personalpartner Temporärarbeit in ihre Prozesse integrieren. Optimal funktioniert dies, wenn Temporärarbeit als Langzeit-Investition betrachtet wird. Es braucht ein strategisches Umdenken.

Sahra, eine unserer Cooplerinnen bringt es auf den Punkt:

«Insbesondere im Gesundheitssektor, wo Beziehungsarbeit von grosser Bedeutung ist und Vertrauen eine zentrale Rolle spielt, empfinden sowohl Bewohner als auch das bestehende Personal häufig wechselnde temporäre Mitarbeiter als stets „neue Gesichter“, zu denen man jedes Mal wieder eine Vertrautheit aufbauen muss. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen Mitarbeiterbindung und der Schaffung von stabilen Arbeitsbeziehungen – auch mit flexiblem Personal. Ist eine lange Einsatzdauer nicht möglich, so ist die Planung und Organisation vor Ort das A und O. Temporäre Arbeit ist in der Pflege ein grosses Thema, das eine grosse Chance sein kann, aber auch Herausforderungen mit sich bringt. Wichtig ist die Strategie, wie temporäres Personal in den Unternehmen zum Einsatz kommt.»

Wichtig ist ebenfalls, dass die temporären Mitarbeitenden eine gute Einführung bekommen, eine Einarbeitungszeit gewährleistet ist und Aufgaben klar definiert sind. Je besser organisiert ein Unternehmen ist, je einfacher wird die Zusammenarbeit schlussendlich mit den temporären Mitarbeitenden.

Haben sich Temporäre in der Pflege in Testeinsätzen oder Schnupperschichten bewährt, könnten sie für zukünftige Rekrutierungsprozesse über sogenannte Mitarbeitenden- oder Favoriten-Pools jederzeit wieder direkt über Jobs informiert werden. So stellt der Betrieb sicher, dass er die besten und passendsten Arbeitskräfte immer wieder erreicht. Diese Kontinuität baut Vertrauen auf, temporäre Arbeitnehmende werden besser akzeptiert und in die bestehenden Teams integriert.


Vorurteil 3: «Temporäre in der Pflege sind teuer. Es fehlt Geld, das dann für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen der Festangestellten zur Verfügung steht.»

Hier kommt es sicherlich auf die Preismodelle der Personaldienstleister an. Bei Coople etwa wird nur für die effektive Arbeitsleistung bezahlt. Für jeden veröffentlichten Einsatz legt der Einsatzbetrieb die Dauer und den Stundenlohn eigenständig fest. Die schlussendlichen Kosten errechnen sich aus dem definierten Lohn, multipliziert mit einem Verleihfaktor. Im Unterschied zu anderen Personaldienstleistern erhält der Kunde also keinen unbekannten Mitarbeitenden zu einem vom Verleiher bestimmten Preis, sondern er bestimmt die Konditionen und wählt die am besten passenden Kandidaten selbst aus.

Kommt es zu einer vertraglich geregelten Anstellung, kümmert sich Coople zudem um die gesamte Personaladministration inklusive Löhne und Sozialversicherungsbeiträge. Auch hier kann ein Betrieb Personalkosten einsparen, indem Arbeitsaufwände minimiert und ausgelagert werden. Von diesen Einsparungen profitiert schlussendlich der gesamte Betrieb.


Schlussfolgerung

Eines ist sicher: Um das Pflegeangebot in der Schweiz aufrecht zu halten, müssen alle vorhandenen Möglichkeiten in Betracht gezogen und neue Quellen erschlossen werden, um Arbeitnehmende im Arbeitsmarkt und Beruf zu halten oder zurückzuholen, denn die Branche geht auf dem Zahnfleisch. Dies genau macht Temporärarbeit möglich!

Viele Pflegende wollen den Beruf nicht verlassen und sehen gerade in den temporären Anstellungen viele Vorteile. Zu den richtigen Bedingungen sind viele von ihnen bereit, weiterzuarbeiten. Gemäss dem Branchenverband swissstaffing waren 2022 rund 7’500 von insgesamt 90’000 Beschäftigten temporär im Pflegebereich angestellt. Flexible Arbeitszeiten, besserer Lohn, mehr Freizeit, weniger Überlastung und Druck, aber auch die Möglichkeit, für verschiedene Organisationen tätig zu werden und mehr Abwechslung in den Alltag zu bringen, sind einige der Bedürfnisse, welche Temporärarbeit decken kann. «Die Temporärarbeit ist aufgrund ihres optimalen Mix zwischen Flexibilität und sozialer Sicherheit für viele Arbeitnehmende eine ganz bewusste Wahl», betont auch swissstaffing.

Abschliessend lässt sich betonen, dass Temporäre in der Pflege in der Regel top motiviert am Arbeitsplatz erscheint, denn diese Personen haben sich frei dazu entschieden, für eine bestimmte Dauer an einem Ort ihre Arbeitsleistung einzubringen.


Und so funktioniert der Personalverleih bei Coople

Dank digitaler Personalbeschaffungsmöglichkeiten, wie Coople sie anbietet, veröffentlichen Unternehmen offene Einsätze innerhalb von wenigen Minuten und greifen danach sofort auf einen Mitarbeitenden-Pool von schweizweit über 600‘000 registrierten Arbeitnehmenden zu – davon kommen rund 30‘000 aus dem Gesundheitswesen.

Im Gegensatz zu den klassischen Personaldienstleistern bietet Coople rund um die Uhr einen enorm schnellen Service und maximale Transparenz etwa hinsichtlich Ausbildung und Erfahrung der Arbeitskräfte. Unternehmen publizieren ihre Vakanz auf der Coople Plattform oder über die Business App selbstständig und legen dabei den Stundenlohn, den sie für die Arbeit zu zahlen bereit sind, selbst fest. Dank eines Algorithmus sehen die Jobsuchenden immer nur jene Anzeigen, die auf ihr Profil passen – bezüglich Ausbildung, Berufserfahrung und Verfügbarkeit. Auch der angebotene Lohn ist schon im Inserat aufgeführt. Der Kunde sichtet die Bewerber, die bereits auf ihre Qualifikationen und Arbeitserlaubnis geprüft wurden. Er wählt aus und stellt an. Je nach Bedarf könnte die flexible Arbeitskraft schon innert weniger Stunden am neuen Arbeitsort auftauchen und Unterstützung bieten.


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