In den letzten Jahren hat sich die Landschaft des Gesundheitswesens stark gewandelt, geprägt von Spitalschliessungen und horrenden Defiziten, wie z.B. zuletzt das Kantonsspital Winterthur mit einem Defizit von 50 Millionen Franken oder auch das Kantonsspital Schaffhausen mit einem Defizit von 9,7 Millionen Franken. Gleichzeitig steigen die Kosten im Gesundheitswesen immer weiter an, was die Beteiligten dazu zwingt, nach innovativen Lösungen zu suchen, um die Qualität der Versorgung aufrechtzuerhalten.

 

Spitalschliessungen und steigende Kosten – ein anhaltendes Dilemma

Die Schliessung von Einrichtungen wie den beiden Spitälern Münsingen und Tiefenau der Berner Insel Gruppe mit einem Verlust von 80 Millionen Franken unterstreicht die massiven finanziellen Auswirkungen struktureller Probleme im Gesundheitssystem. Neben dem Fachkräftemangel sind falsche Anreizsysteme, ineffiziente Abläufe und Prozesse wesentliche Ursachen für die Defizite und damit auch für einige Schliessungen. Damit wird nicht nur der Zugang zu wichtigen Gesundheitsdiensten erschwert, sondern das gesamte Gesundheitssystem in Mitleidenschaft gezogen. Angesichts steigender Defizite sind die Spitäler gezwungen, ihre Betriebsstrategien zu überdenken, was oft zu Kündigungen, reduzierten Leistungen oder erhöhtem Druck auf die verbleibenden Einrichtungen führt.

 

Die Zukunft des Gesundheitswesens: Mehr Flexibilität und Selbstbestimmung für Mitarbeitende

Als Reaktion auf die steigenden Kosten und den anhaltenden Fachkräftemangel fordern die Arbeitnehmenden höhere Löhne. Laut KPMG Schweiz rechneten Krankenhäuser und Kliniken für das Jahr 2023 mit einem durchschnittlichen Anstieg der Personalkosten um 5%. Diese Tendenz zeigt sich auch in unserer aktuellen Umfrage: Auf die Frage, ab welchem Stundenlohn sie einen Einsatz im Gesundheitswesen annehmen würden, antworteten 57,9% der Befragten mit CHF 35-45, während 19,9% CHF 45-55 angaben. Dies entspricht einer Zunahme von 8,2% bzw. 6,9% in diesen Kategorien im Vergleich zum Vorjahr. Ausserdem geben 40,3% der Befragten an, einen leichten bis starken Anstieg der Stundelöhne bemerkt zu haben.

Darüber hinaus wird der Ruf nach flexibleren Arbeitsmodellen und einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben immer lauter. Ein Trend, der nicht nur die Entwicklung in dieser Branche, sondern einen globalen Wandel widerspiegelt. Die interne Coople Umfrage zeigt, dass 68% der Befragten mindestens teilweise flexibel arbeiten möchten. Die Hauptgründe dafür sehen die Befürworter hauptsätzlich in der freien Einteilung der Arbeitszeit (61,1%),der Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen (47,2%) und einer ausgewogeneren Work-Life-Balance (42,1%).

Abbildung zeigt die Auswertung der Coople Umfrage zu den Vorteilen von temporären Arbeitsmodellen

Die sich verändernde kulturelle und wirtschaftliche Landschaft hat zu neuen Prioritäten geführt. Beschäftigte im Gesundheitswesen sind auf der Suche nach flexiblen oder befristeten Arbeitsverhältnissen, die es ihnen ermöglichen, ihre Arbeit selbstbestimmter zu gestalten und ihre Aufgaben entsprechend ihren Verfügbarkeiten und Präferenzen zu planen und oft auch institutionsübergreifend zu arbeiten. Andere wiederum nutzen die Flexibilität, um ein zusätzliches Einkommen zu erzielen oder neue Qualifikationen zu erwerben.

 

Fair und lohnend für beide Seiten

Angesichts dieser Entwicklungen rückt das Streben nach einer fairen Partnerschaft zwischen Gesundheitseinrichtungen und ihren Mitarbeitenden in den Mittelpunkt. Dabei geht es nicht nur um die blosse Vergütung, sondern auch um berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, die Förderung eines unterstützenden Arbeitsumfeldes und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Die Parameter dieser Partnerschaften müssen neu definiert werden, um den sich wandelnden Bedürfnissen beider Parteien gerecht zu werden. Unsere Umfrage zeigt, dass 35,6% der Befragten eine neutrale Haltung äussern, während 29,2% mit den aktuellen Arbeitsbedingungen unzufrieden bis sehr unzufrieden sind.

Plattformen wie Coople erfüllen die Bedürfnisse beider Seiten, indem sie massgeschneiderte On-Demand-Lösungen für das digitale Zeitalter anbieten. Temporäre Arbeitsverhältnisse erweisen sich als eine faire und lohnende Option, bei der sich Flexibilität und soziale Sicherheit sich nicht ausschliessen müssen. Neben einer besseren Work-Life-Balance bietet Coople seinen Arbeitnehmenden umfassende Sozialleistungen und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Die Flexibilität ermöglicht es den Gesundheitseinrichtungen, Nachfrageschwankungen effizient zu bewältigen, die Ressourcenplanung zu optimieren und eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherstellen. Gleichzeitig garantieren transparente Praktiken und strikte No-Show-Richtlinien die Qualität für die Einsatzbetriebe.

 

Schlussfolgerung: Der Weg in die Zukunft des Gesundheitswesens

Gerade in Zeiten, in denen die Gesundheitsbranche mit Herausforderungen wie Spitalschliessungen, steigenden Kosten und einer sich verändernden Personaldynamik konfrontiert ist, sind Flexibilität und gesunde Mitarbeiterbeziehungen von zentraler Bedeutung. Durch innovative Lösungen, wie z.B. neue Schichtmodelle oder institutionsübergreifende Einsatzmöglichkeiten für Mitarbeitende, und die Berücksichtigung der Bedürfnisse sowohl der Gesundheitsfachkräfte als auch der Einrichtungen können die Akteure dem Wandel mit Widerstandsfähigkeit und Agilität begegnen. Letztlich fördert das Streben nach flexiblen Arbeitsmodellen einen allgemeinen Wechsel hin zu Selbstbestimmung, Anpassungsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit im Gesundheitssektor.

Hinweis: Dieser Beitrag basiert auf den Ergebnissen einer kürzlich von Coople durchgeführten Umfrage zu den sich wandelnden Bedürfnissen und Präferenzen der Fachkräfte im Gesundheitswesen. Einen umfassenden Überblick über die Ergebnisse der Umfrage finden Sie in diesem Blogbeitrag.